Pfarrei St. Anna

Katholische Kirche in Schwerin, Rehna und Gadebusch




Vortrag 22.März 2023 - Missbrauch i.d. Katholischen Kirche

Die Ergebnisse und Analysen der Studie zu Mecklenburg

St. Anna-Treff Schwerin, 22. März 2023, 19.30 Uhr
Bernhard-Schräder-Haus, Klosterstr. 26, 19053 Schwerin

Referent: Martin Colberg, Hamburg (Diözesanarchivar)

Ende Februar wurden die Ergebnisse der Mecklenburger Missbrauchsstudie von den unabhängigen Wissenschaftlern der Universität Ulm vorgestellt. Die Untersuchung beruht auf dem Schriftgut aus den Archiven, Gesprächen mit Betroffenen sowie von der Universität zu dem Thema ausgewählten Personen. Mit der Studie wird zudem wissenschaftliches Neuland betreten, denn der gesellschaftlich-historischen Kontext des Missbrauchs in Bezug auf die Katholische Kirche in der DDR wird erstmals erforscht.
Über die individuellen Gewalterfahrungen in sexualisierter, körperlicher, psychischer und ritueller Form hinaus sollen die institutionellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen erfasst werden. Dabei geht es um Rolle der Familie im weitesten Sinn, der Kinderheime und der Pfarreien in Mecklenburg und eben um die Faktoren, welche die Katholische Kirche in der DDR zu einem abgeschlossenen System machten und ein Klima der Angst und Ohnmacht erzeugten. Hinzu kommen die gängigen Moralvorstellungen von Staat und Katholischer Kirche, die quasi als mächtiger Überbau den Betroffenen zu schaffen machten.
Die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in Mecklenburg ist bislang nur durch die Rohdaten erfasst, es fehlten die Gründe und die Hintergründe für den sexuellen Missbrauch in der Vergangenheit.
Diese Studie, die öffentlich zugänglich ist, sollte nur die Vergangenheit aufarbeiten und dokumentieren. Durch die Medien sind wesentliche Inhalte bekannt geworden. Ein Mangel ist, dass die Orte, wo Missbrauch geschah, die Namen der Täter mit den ihnen zugeordneten Formen von Gewalt und die Zeiträume nicht genannt werden.

 


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