Pfarrei St. Anna

Katholische Kirche in Schwerin, Rehna und Gadebusch


Krankenhausseelsorge an den Helios - Kliniken - Schwerin

Liebe Leserinnen und Leser,
ich könnte hier eine große Abhandlung über die Krankenhausseelsorge schreiben, doch ich habe mich anders entschieden. Das Wichtigste meiner Arbeit sind die Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen und deren Begleitung. Von drei Begebenheiten möchte ich erzählen.

1. Die Angehörigen einer Patientin rufen mich an. Ihre Mutter liegt auf der Intensivstation. Es sieht nicht gut aus. Wir treffen uns im „Raum der Stille". Im Gespräch wird deutlich, dass die beiden ahnen, ihre Mutter wird nicht mehr gesund...sie wird sterben. Die Angehörigen möchten einen Segen für ihre Mutter und sagen von sich: "Wir sind nicht kirchlich, aber wir wissen, dass es ihr viel bedeutet." Da die Mutter sich nicht mehr äußern kann, verabreden wir einen Ablauf für die Feier und gehen gemeinsam auf die Station. Der behandelnde Arzt kommt uns entgegen und bestätigt die Befürchtung. Ihr Zustand hat sich dramatisch verschlechtert. Unter diesem Eindruck betreten wir das Zimmer. Sohn und Schwiegertochter begrüßen die Mutter. Ich stelle mich vor und bitte die beiden von ihrer Mutter zu erzählen. So stehen wir um das Bett. Sohn und Schwiegertochter halten die Hand der Mutter und die Geschichten vom Leben der Frau erfüllen den Raum... Tränen fließen. In einem Gebet fasse ich all das Gehörte zusammen, bete stellvertretend das Vater unser und segne die Sterbende. Danach frage ich die Angehörigen, ob ich auch sie segnen darf. Sie stimmen zu, ich segne sie. Die Schwiegertochter verabschiedet sich von mir mit den Worten: "Vielen Dank, dass sie mitgekommen sind und dass wir dies gemeinsam erleben durften."

2. Eine Pflegekraft ruft mich an und teilt mir mit, dass ein Patient mit mir sprechen möchte. Im Gespräch erzählt mir der junge Mann, dass er einen schweren Unfall mit viel Glück überlebt hat. Immer wieder erwähnt er, wie froh er ist, dass er noch lebt und wahrscheinlich ganz gesundwird. Wieviel Glück er doch hatte. Der Unfall, so wird im Gespräch deutlich, hat ihm die Augen geöffnet. Er hat erlebt, wie schnell das Leben vorbei sein kann. Nun möchte er sein Leben bewusster leben. Er erzählt mir von seinem Leben. Ich höre zu und frage nach. Im Laufe des Gespräches wird deutlich, was ihm in seinem Leben wichtig ist, was sein Leben trägt. Dem möchte er mehr Bedeutung geben. Er beschließt, seiner Lebensgefährtin heute einen Heiratsantrag zu machen.

3. Auf dem Weg zu meinem Büro spricht mich eine Patientin an und bittet um ein Gespräch. Wir verabreden uns in meinem Büro. Sie erzählt mir, dass sie ihren Mann seit vielen Jahren pflegt. Vor ein paar Wochen hatte sie keine Kraft mehr. Sie ist zusammengebrochen. Sie hat die Pflege nicht mehr geschafft und spricht davon, wie schwer es ist, diese Tatsache zu akzeptieren, dem geliebten Mann zu sagen, dass er in ein Heim muss, und wie groß der eigene Trennungsschmerz ist. In dieser Situation hat sie eine unbekannte Kraftquelle entdeckt. Sie war fast täglich allein oder manchmal auch mit Mitpatienten im „Ort der Besinnung" in der Kapelle. Dort hat sie eine Kerze angezündet oder einfach nur dagesessen. Sie hätte nie geglaubt, dass dies ihr so viel Kraft und Trost schenken könnte.

Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass auf den Plakaten der Krankenhausseelsorge folgende Worte zu finden sind: da sein, zuhören, mitgehen, Wege suchen, beten...
Und das gemeinsame Foto auf den Plakaten macht deutlich, dass wir hier ökumenisch in einem Team zusammenarbeiten.
Gerne laden wir Sie zu verschiedenen Veranstaltungen ein:

Wir feiern jeden Sonntag um 10.00 Uhr Gottesdienst in der Kapelle. Dort finden auch die „Kleinen Konzerte im Park" und „Lesungen" statt.
Außerdem bieten die beiden „Räume für die Seele" die Möglichkeit zum Verweilen. Zum einen der „Ort der Besinnung", der in der Kapelle zu finden ist und zum andern der „Raum der Stille", der sich im Haus B Ebene1 befindet.

Für die Krankenhausseelsorge Karola Pfeifer

 

Krankenhausseelsorge

...dasein, zuhören, mitgehen, Wege suchen, beten...

Die Krankenhausseelsorge richtet sich an alle Menschen im Krankenhaus, unabhängig von deren Weltanschauung oder Religionszugehörigkeit. Sie geschieht in ökumenischer Zusammenarbeit von katholischer und evangelischer Kirche. Das Angebot der Krankenhausseelsorge beinhaltet:
• Besuche am Krankenbett
• Begleitung während eines Krankenhausaufenthaltes
• Beistand in Krisensituationen
• Beratung vor schwierigen Entscheidungen
• Gebete und Segnungen am Krankenbett
• Feier von Kommunion bzw. Abendmahl
• Gespräche mit Angehörigen
• Sonntagsgottesdienste in der Klinikkapelle
• „AusKlang" eine wöchentliche Andacht im Raum der Stille
• Informationsveranstaltungen, Konzerte und Lesungen
• Mitarbeit im Klinischen Ethikkomitee

 

die Krankenhausseelsorge lädt ein

Wir, das ökumenische Krankenhausseelsorgeteam, laden Patienten und Patientinnen, Angehörige, das Pflegepersonal und Interessierte ein

- sonntags um 10.00 Uhr in der Kapelle der Carl-Friedrich –Flemming-Klinik den Gottesdienst mitzufeiern.

Vielleicht suchen Sie im Krankenhaus einen Ort, an den Sie sich zurückziehen...die Gedanken ordnen.... zur Ruhe kommen .... beten können....

- Der „Raum der Stille" im Haus B Ebene 1 ist Tag und Nacht geöffnet. Er lädt ein zum Verweilen. Hier liegt ein Buch aus, in das Besucher/innen ihre Anliegen einschreiben können.

- Der „Ort der Besinnung" befindet sich am hinteren Eingang der Kapelle auf dem Gelände der Carl-Friedrich-Flemming Klinik. Er ist täglich von 8-18.00 Uhr geöffnet. Hier können Sie eine Kerze in den eigenen Anliegen anzünden.

 

Katholische Krankenhausseelsorge

Wenn Sie oder Ihre Angehörigen im Krankenhaus sind und einen Besuch wünschen, wenden Sie sich bitte an

Karola Pfeifer, Tel 0385/520-3382;

dienst-Handy:0176 19655131

E-Mail: karola.pfeifer@helios-gesundheit.de

 

Evangelische Krankenhausseelsorge

Pastor A. Greve, Telefon: 0385 5202391

Pastorin C. Ogilvie, Telefon: 0385 5203365

 

Krankenhausseelsorge HELIOS Kliniken Schwerin

 

 


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